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Abschied von Heinrich Pieber (70)
Geschrieben von: Marlovits Thomas
Samstag, den 31. August 2024 um 09:26 Uhr
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Heinrich Eine der LIeblingsgeschichten, die Heinrich ("Heinerl") Pieber gern erzählte, war die vom Fliegerlager in Kärnten in den späten 1990ern. Er und Edi Lang machten einen Thermikflug und "nach einem Kreis schauten wir plötzlich ins Triebwerk eines landenden Düsnejets". Wir haben oft und gern gemeinsam über dieses Erlebnis gelacht - auch weil es gut ausgegangen ist. Sein Lachen ist gestern für immer verstummt.

Die Verabschiedung findet am Mittwoch, 04.September um 14:00 in der Friedhofskirche Pischelsdorf statt.

Im Alter von 25 unternahm der gelernte Radio- und Fernsehmechaniker gemeinsam mit seinem Jugendfreund Karl Mild einen Rundflug mit einem alten Bekannten, der schon im Krieg Pilot gewesen war. Die beiden waren begeistert und meldeten sich umgehend im Verein an. Vor dem Vergnügen kam die Arbeit. Der Schulungssegler, unser Bergfalke, musste neu bespannt werden. Gemeinsam mit dem dritten im Bunde, unserem Sepp Koch, werkelten sie unter Anleitung ihres Fluglehrers Edi Lang wochenlang an der Wartung des Flugzeuges, bevor sie ihre ersten Flüge unternehmen konnten. Später im Jahr stieß auch noch der damals 16jährige Thomas Marlovits zum Kurs dazu. Die vier hatten großen Spaß miteinander und im Nu war aus Heinerl ein Segelfieger geworden.

Er war ein geschickter Handwerker und brachte sein Fachwissen bei allen Arbeiten am Flugplatz gerne ein. So stammt die Elektroinstallation des Turms größtenteils von ihm. Auch bei der Errichtung der Werkstatt hinter dem Hangar waren Heinerl und sein (gleichnamiger) Vater unermüdlich dabei.

Er bildete sich laufend fliegerisch weiter und erwarb kurz nach der Segellizenz auch den Motorflugschein und das Sprechfunkzeugnis. Im Verein war er sehr aktiv und war über lange Jahre Sektionsleiter im Segelflug. In seine Ära fielen viele richtungsweisende Entscheidungen. Zu Beginn standen im Hangar noch großteils Holzflugzeuge ohne jegliche Elektronik an Bord. Am Ende seiner Wirkungszeit besaßen wir eine moderne Flotte aus hochwertigen Kunststoffseglern, alle mit Funk und Navigationseinrichtungen ausgestattet.

Herrschte bis in die späten 1980er eher die vorsichtige Einstellung vor, immer brav im Gleitbereich rund um den Platz zu bleiben, so förderte Heinerl die Entwicklung des Streckensegelflugs. Im Winter veranstaltete er Fortbildungsabende, im Sommer organisierte er Fliegerlager in Österreich und sogar in Osoppo in Italien. Dass sich unsere jungen Segelflugpiloten heute in der Staatsmeisterschaft im Spitzenfeld behaupten können, ist nicht zuletzt ein Ergebnis von Heinerls Wirken. Als Fluglehrer war er stets geduldig und formte viele Jahre lang aus Neulingen gute und vor allem sichere Piloten.

Als Mensch haben wir Heinerl sehr geschätzt. Er war ein offener und bodenständiger Charakter, auf den man sich blind verlassen konnte. Er besaß einen guten Schmäh und war einer jener Menschen, in dessen Gegenwart man sich sofort wohl fühlte. In der Pension zog er sich langsam vom Fluggeschehen zurück. Wir freuten uns jedesmal, wenn er uns besuchen kam und wir mit ihm über alte Erlebnisse lachen konnten. 

In der letzen Zeit hatte er zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.Eine heimtückische Erkrankung raubte ihm Atem und Energie. Die vergangenen Wochen waren geprägt von Bangen und Hoffen. Kurz vor der rettenden Transplantation reichten seine Kräfte nicht mehr aus und er schlief friedlich für immer ein.

Heinerl Pieber war uns ein guter Freund, den wir sehr vermissen werden. Wir wünschen seiner Frau Gabi und seiner Tochter Astrid viel Kraft in diesen schweren Tagen.

Parte Heinrich Pieber :: im 71. Lebensjahr verstorben am 30.August 2024

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 02. September 2024 um 11:48 Uhr